Alpaka – Die neue Super-Fiber?

Alpaka – Die neue Super-Fiber?

In Zeiten von Superfood und Proteinshakes, Hyperloops und autonomen Elektro-Autos, stellt sich doch automatisch auch die Frage nach dem perfekten Stoff. Möglichst schön in der Optik, besonders in der Haptik, einzigartig in den Eigenschaften – und im Optimalfall umweltfreundlich. Hat die Alpaka-Faser also das Zeug zur neuen „Super-Fiber“?

Fangen wir also in der Optik an. Die Alpakatiere kommen in der Natur in 22 natürlichen Farben vor – einmalig! Dieses Farbspektrum ermöglicht eine variable Farbpalette an ausschließlich natürlichen (!) Farben. Von schneeweiß über beige-und braunfarben bis hin zu schwarz. Obwohl ca. 80-85% der Alpakatiere weiß sind, können alle weiteren Farben ebenfalls in der Natur vorgefunden werden. Diese Vielfalt spiegelt sich in den Produkten aus Alpakafaser wider, sowohl bei den Produkten aus Alpakawolle (das verarbeitete Material eines geschorenen Tieres) als aber auch vor allem bei Produkten aus Alpakafell (das Beiprodukt eines natürlich gestorbenen Tieres) zu. Hierbei unterscheiden wir nochmal zwischen den zwei Felltypen: Huacaya und Suri. Während das dichte, flauschige Huacaya ein unglaubliches, haptisches Erlebnis beim Kuscheln schenkt, setzt das seidige, lockere Suri den natürlichen Glanz der Alpakafaser besonders in Szene.

Apropos Haptik: die Alpakafaser hat wie die meisten anderen Stofffasern ebenso verschiedene Qualitätsstufen, die einen klaren Unterschied in der Haptik darstellen. Diese Faserqualität wird gemessen in der Faserdicke. So gibt es qualitativ niederwertiges, grobes Alpaka mit einer Faserdicke um die 30 Mikron (vergleichbar mit Schafswolle) auf der einen Seite, aber auf der anderen Seite auch sehr feines Alpaka mit einer Faserdicke unter 20 Mikron (vergleichbar mit Seide). WEICH Couture Alpaca bietet ausschließlich der höchsten Qualitätsstufe „Royal Alpaca“ mit einer Faserdicke von weniger als 18 Mikron an. Wenn wir uns nun auf ausschließlich diese hohe Faserqualität konzentrieren, so schafft die Alpakafaser ein unvergleichliches, haptisches Erlebnis – vor allem beim Huacaya-Typ. Pustet man leicht ins Fell hinein, so wird man im inneren der Faser eine gekräuselte Struktur vorfinden, das sogenannte „Crimp“. Ein Zeichen von höchster Qualität. Auch wenn die Alpakawolle bereits eine sehr hochwertige und vor allem seltenere Alternative zum bekannten Kaschmir-Stoff darstellt, so kommt das wahre haptische Erlebnis erst bei den Fellprodukten zum Vorschein. In der richtigen Qualitätsstufe sind dies Fellprodukte von nie dagewesener Weichheit. Es gibt schlichtweg kein Tier, dessen Fell sich so unglaublich weich anfühlt. Kein Kaninchen, kein Fuchs, kein Nerz.

Hinzu kommt, dass die Alpakafaser von Natur aus verschiedenste, einzigartige Eigenschaften mitbringt. Ursprünglich wurde die Alpakafaser von den königlichen Familien der Inkas wegen ihres natürlichen Glanzes, ihrer Robustheit und ihrer unvergleichlichen Weichheit geschätzt. Die Alpakafaser ist hypoallergen und somit hervorragend geeignet für Allergiker, Babys und empfindliche Hauttypen.  Zudem beinhaltet die Alpakafaser kaum Lanolin, das klassische Wollfett, weshalb es sowohl staub- als auch schweißabweisend wirkt. Es handelt sich also um eine zu einem hohen Grad selbstreinigende Faser. Somit bringt die Alpakafaser neben ihrer Exklusivität einzigartige Eigenschaften mit und passt daher ideal in das anspruchsvolle Zuhause sowie die gehobene Hotellerie und Gastronomie.

Des weiteren ist die Alpakafaser innen hohl, was wiederum einen einmaligen Wärmeausgleich ermöglicht. Im Sommer kann die Alpakafaser so einen kühlenden Charakter entfalten, wohingegen vor allem im Winter eine angenehme Wärmespeicherung stattfindet, die die zusätzliche Wärme an der Haut unmittelbar spüren lässt. Somit gilt die Alpakafaser als etwa 30% wärmer als herkömmliche Merinowolle. Diese Eigenschaften machen die Alpakafaser in der Konfektion zu einer inzwischen sehr beliebten Alternative am Fuße des Kaschmir-Hypes. In der Heimtextil-Branche sprechen wir jedoch noch von einem echten Geheimtipp, obwohl Alpaka aufgrund der Isolierfähigkeit nur schwer entflammbar ist und sich somit hervorragend als Heimtextil eignet. 

Als wäre dies alles nicht schon genug, um sich für den Begriff der „Super-Fiber“ zu qualifizieren, so bringt die Alpakafaser ebenfalls die optimalen Voraussetzungen mit, um die Megatrends Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit zu bedienen. Alpakas sind durch etliche Generationen hindurch stark domestizierte Tiere, die somit beinahe ausschließlich zur Zucht gehalten werden. Hierbei stellt das jährliche Scheren und die damit verbundene Gewinnung der hochwertigen Alpakawolle die primäre Einnahmequelle eines jedes Alpakabauern dar. Massentierhaltung? Fehlanzeige! Die durchschnittliche Herdengröße liegt bei 80-100 Tieren, die meist von einem isoliert aufgewachsenen Alpakabauern in den Hochländern der Anden gehalten werden. Damit einhergehend sind Alpaka höchst effiziente Tiere, die bedeutsam weniger Land und Wasser zur Zucht benötigen als Kaschmirziegen oder Schafe. Alpaka schädigen die Grasnarbe nicht, sodass auf dem bereits abgegrasten Land wieder neues entstehen kann.

Die Tendenz ist eindeutig – während wir in einer hektischen Welt händeringend auf der Suche nach dem perfekten Food sind, nach dem perfekten Fortbewegungsmittel – im Textilbereich kann Alpaka zweifelsohne als „Super-Fiber“ bezeichnet werden. Dabei gilt WEICH Couture Alpaca als Pioneer für Alpakafell-Produkte, das Non-Plus-Ultra in der Heimtextil-Branche. Das Fell des 21. Jahrhunderts. Was sich darunter verbirgt, lesen Sie hier.

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